back...„Den Faulen und Trägen muss mit der Knute nachgeholfen werden“. Ein erschütterndes Dokument beleuchtet die Hintergründe der Errichtung des Lagers in der Przemysłowa-Straße
Während der Erforschung der Geschichte des Lagers für polnische Kinder in der Przemysłowa-Straße sind die Historiker des Museums für Polnische Kinder auf ein weiteres Dokument gestoßen, das die Hintergründe der Entstehung des deutschen Lagers für polnische Kinder in Łódź näher beleuchtet.
Laut dem Dokument der Kriminalpolizei (Kripo) in Łódź, das mit dem Datum 30. August 1941 datiert ist und die Ziele und Regeln des Funktionierens des deutschen Lagers für polnische Kinder erläutert, sollen junge Polen, die infolge der Handlungen des Besatzers ihre Eltern, und auch den Zugang zu Schulen verloren haben, eine „Gefahr“ für die deutsche Bevölkerung darstellen. Einer der erklärten Ziele des Lagers sollte die Verwendung der Kinder als „Knechte“ sein, und den „trägen und Faulen“ sollte „mit der Knute nachgeholfen werden“.
Das Dokument mit dem Titel „Über die Beschäftigung und Arbeitsverteilung der in das Jugendverwahrlager einzuweisenden polnischen Jugendlichen” nahm an, dass: „Ziel und Aufgabe des geplanten Lagers die Beseitigung des Übels, und dann die Beschäftigung arbeitstauglicher Jugendlicher männlichen und weiblichen Geschlechts, und somit ihre Nutzung für die Zwecke der Allgemeinheit (…)“ sei.
„Der Pole ist - rassisch gesehen, ebenso wie geschichtlich erwiesen ist - ein Mensch minderwertigen Charakters, eine Knechtsnatur und will auch als solche behandelt werden Der Pole als Knecht gehorcht, er erhält für seine Arbeit seinen Unterhalt und wenn er faul und träge wird muß mit der Knute nachgeholfen werden“.
Unter dem im Dokument erwähnten „Übel“ verstand man, wie aus den anfänglichen Plänen der Kriminalpolizei zu entnehmen ist, polnische Kinder ab dem 7. Lebensjahr gemeint.
Die Kopie des Dokuments wird im Archiv der Lodscher Niederlassung des IPN (Instituts für Nationales Gedenken) aufbewahrt.