back...Schockierendes Zeugnis einer ehemaligen Gefangenen des Lagers in der Przemysłowa-Straße und des KZ Ravensbrück
Das Konzentrationslager Ravensbrück war eines der grausamsten Bestandteile der NS-Vernichtungsmaschinerie. Über 130.000 Frauen und Kinder haben es durchlaufen. Zehntausende von ihnen wurden getötet.
In diesem Zusammenhang ist der Bericht von Maria Wiśniewska-Jaworska, einer der ehemaligen Häftlinge des deutschen Nazilagers für polnische Kinder in der Przemysłowa-Straße in Litzmannstadt und des Konzentrationslagers Ravensbrück, von besonderer Aussagekraft.
Maria Wiśniewska wurde am 17. Februar 1928 in Poznań geboren. Sie war die Tochter von Aleksander und Gertruda geb. Kaczmarek. Ihr Vater, Professor an einem Männergymnasium, wurde von den Nazis wegen seiner Beteiligung an der Gruppe von Dr. Franciszek Witaszek verhaftet und im Fort VII in Poznań getötet. Auch andere Familienmitglieder waren Repressionen ausgesetzt: Marias Mutter war zunächst im Lager Żabikowo und dann im KZ Ravensbrück inhaftiert; ihr älterer Bruder Ludomir wurde in das KZ Groß-Rosen und anschließend in das Konzentrationslager Mittelbau-Dora gebracht. Im Dezember 1943 wurde Maria zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Tadeusz im Lager in der Przemysłowa-Straße eingesperrt, wo sie bis zum Alter von 16 Jahren blieb (ihre Lagernummern waren 219 und 501). In der zweiten Hälfte des Jahres 1944 wurde sie in das KZ Ravensbrück gebracht, wo sie ihre Mutter wiedertraf. Beide wurden dann in das KZ Bergen-Belsen gebracht, wo sie die Befreiung durch die Alliierten am 15. April 1945 erlebten. Bis zur Flucht des Personals des Lagers in der Przemysłowa-Straße wurde Tadeusz auf Bitte von Maria von einer der Gefangenen betreut.
Nach dem Krieg absolvierte Maria ein Jurastudium. In den 1970er Jahren war sie eine der Zeuginnen, die im berüchtigten Prozess gegen die Lagerwächterin Eugenia Pol aussagte.
Maria Wiśniewska-Jaworska lebte bis zum Alter von 93 Jahren. Sie starb im Jahr 2020.